Erstveröffentlichung: TOP Magazin Saarland/Artikelbild:giu
Ausgabe 2/2017
QUARTIER AM EUROBAHNHOF
SaarbrĂŒckens neue Mitte!
Modern, urban, facettenreich: Das Quartier Eurobahnhof in SaarbrĂŒcken ist das innovativste City-Viertel der Landeshauptstadt. Moderne Formensprache am Puls der Zeit steht hier im spannenden Kontrast zu historischer Bausubstanz. Hochwertiger Handel und starke Dienstleister, aber auch Gastronomie, Hotellerie, Kunst und Gesundheit prĂ€gen das Flair dieses aufstrebenden Viertels. TOP-Autor Michi Jo Standl stellt SaarbĂŒckens europĂ€ischstes Viertel vor. Die Fotos stammen von Oliver Elm, Tom Gundelwein und Michael Schild.
âSaarbrĂŒcken â unglaublich vielfĂ€ltigâ ist der Leitspruch der Landeshauptstadt â Einkaufs- und UniversitĂ€tscity, Arbeits- und Lebensraum, in dem es an Hotspots fĂŒr Genuss und Freizeit nicht fehlt. Die VielfĂ€ltigkeit spiegelt sich im âQuartier am Eurobahnhof â (QEBF) auf einzigartige Weise wieder. Wer ĂŒber den Nordausgang den Hauptbahnhof verlĂ€sst, gelangt nach wenigen Metern in SaarbrĂŒckens modernstes Viertel. Hier ergĂ€nzen sich saarlĂ€ndische BodenstĂ€ndigkeit und moderne UrbanitĂ€t. Kreative Hipster und KĂŒnstler treffen auf Menschen, die das AlltĂ€gliche erledigen. Man spĂŒrt sofort: In dem zentralen Viertel tut sich was, die Aufbruchsstimmung ist förmlich greifbar.
Urbane Mischung
Nach gut zehnjĂ€hriger Planungs- und Bauzeit unter der FederfĂŒhrung der âGesellschaft fĂŒr Innovation und Unternehmensförderung mbHâ (GIU) sind im Quartier neben Arztpraxen, Unternehmen verschiedenster Branchen und einer Apotheke auch ein Hotel und das neue Domizil der Tanzschule Bootz-Ohlmann zu finden. Kunst und KreativitĂ€t sind ohnehin ein groĂes Thema im Quartier. Die SaarbrĂŒcker Kunstkennerin Michaela Kilper-Beer fördert mit ihrem Kulturzentrum am Eurobahnhof (KuBa) den kreativen Austausch. Im ehemaligen Weiterbildungszentrum der Deutschen Bahn bietet sie aktuell knapp 20 KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstlern eine Heimat, zeigt Zeitgenössisches und sorgt mit Festivals fĂŒr UrbanitĂ€t. Nicht zu vergessen die Galerie âZimmerling & Jungfleischâ, die sich mit ihren regelmĂ€Ăig wechselnden Urban-Art-Ausstellungen internationales Renommee erarbeitet hat. Apropos Kunst: 320.000 Euro hat die Stadt SaarbrĂŒcken fĂŒr die Kunst am Eurobahnhof ausgegeben, 20.000 Euro davon fĂŒr die Stahl-Holz-Konstruktion von Martin Steinert, eine Skulptur, bestehend aus 500 LĂ€rchenholzplatten.
Auch die KörperertĂŒchtigung kommt im Quartier Eurobahnhof nicht zu kurz: Im 2015 eröffneten Campus Sports-Club trainieren die Mitglieder unter Anleitung von Profi-Trainern an modernsten GerĂ€ten. Derweil lockt die âStiftung Demokratieâ mit Ausstellungen und VortrĂ€gen rund um Politik und Zeitgeschichte. Selbst eine âKinderwunschklinikâ beherbergt das Quartier.
Im Zentrum Europas
âAn einigen Ecken wird noch gebautâ, sagt GIU-Projektleiter Jens DĂŒwel. So investiert die IKK SĂŒdwest 60 Millionen Euro in ihre neue Hauptverwaltung. Bis 2019 werden am Eurobahnhof rund 1.000 ArbeitsplĂ€tze unter einem Dach gebĂŒndelt. Die IKK errichtet ein hochmodernes HauptgebĂ€ude mit Tiefgarage und fĂŒnf Obergeschossen, ĂŒberdies entsteht ein NebengebĂ€ude, das hauptsĂ€chlich als Kunden-Center dienen wird. Insgesamt wird die neue Zentrale der IKK SĂŒdwest eine FlĂ€che von mehr als 20.000 Quadratmetern abdecken. Laut GIU GeschĂ€ftsfĂŒhrer JĂŒrgen SchĂ€fer sind mit diesem Bau auch die letzten freien FlĂ€chen des Quartiers Eurobahnhof vermarktet. Die 70.000 Quadratmeter vermarktbare FlĂ€che seien komplett mit konkreten Bauvorhaben belegt. Dementsprechend zufrieden ist JĂŒrgen SchĂ€fer ĂŒber die Entwicklung des Projekts Eurobahnhof.
Auf die Frage, was das Quartier so europĂ€isch macht, hat GIU-Projektleiter DĂŒwel eine klare Antwort: âMan ist nicht nur mit dem ICE in 110 Minuten in Paris und in Frankfurt, es ist die Lage, die das neue Viertel so einzigartig macht.â Er kenne in keiner anderen Stadt ein Quartier, das man fuĂlĂ€ufig sowohl vom ICE-Bahnhof als auch von der City in wenigen Minuten erreiche und das dazu den direkten Anschluss an zwei Autobahnen habe. Das ist ĂŒber den Ludwigskreisel möglich. Wer nicht mit der Bahn anreist, sondern mit dem PKW, kann sich ĂŒber das groĂzĂŒgig gestaltete Parkhaus freuen. âBei der Planung wurde darauf geachtet, dass die Autofahrer nicht mit engen Kurven und StĂŒtzen, die zu nah an der Fahrbahn stehen, zu kĂ€mpfen habenâ, sagt DĂŒwel. Er empfiehlt das Parkhaus nicht nur fĂŒr Besucher des neuen Viertels: âIn fĂŒnf Minuten erreichen Sie zu FuĂ die Europagalerie.â âDie AttraktivitĂ€t des Quartiers macht auch die Dichte der Bebauung ausâ, so DĂŒwel. âDie modern gestalteten GebĂ€ude werden nicht durch ĂŒberdimensionierte StellplatzflĂ€chen unterbrochen.â Die GIU legt Wert darauf, Gastronomie- und Freizeitangebote anzusiedeln, damit das neue Stadtviertel einen noch urbaneren Charakter bekommt.
Moderne Lebensart
Lebendiger Industriecharme
âJe weiter man zurĂŒckblicken kann, desto weiter wird man vorausschauenâ, sagte einst Winston Churchill. Wer die Treppen des nördlichen Eurobahnhofs Richtung Quartier erklimmt, stöĂt nach wenigen Metern auf saarlĂ€ndische Geschichte. Der alte Lokschuppen, die ehemalige Buswerkstatt, das UhrengebĂ€ude, die Sonderwerkstatt oder auch die Luminanz: Alle GebĂ€ude wurden als Teil des Bahnbetriebes Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Die Herausforderung fĂŒr die Architekten lag darin, die alten Bausubstanzen fit fĂŒr die Zukunft zu machen, indem sie nicht nur den alten Backstein als dekorative AuĂenhĂŒlle nutzten. Vielmehr passten sie das frĂŒher schon praktisch geplante Innenleben den kĂŒnftigen Anforderungen an.
NĂ€here Infos unter www.eurobahnhof-sb.de
Was ist ein Quartier?
In Berlin ist es der Kiez, in Köln das Veedel und in Wien das GrĂ€tzel. Ein quartier (sprich: gartje) ist in Paris ein Viertel â ursprĂŒngliche Bedeutung: Nachbarschaft. Kleiner als ein Stadtteil umfasst es nur einige HĂ€userblocks. Das aus dem Französischen entlehnte Wort wird seit einigen Jahren von Stadtplanern fĂŒr neue, urbane Stadtviertel genutzt. In keine City passt also ein Quartier besser als nach SaarbrĂŒcken, der wohl französischsten deutschen Stadt.